Namensgebend für die Naukluft ist nicht eine „Kloof“,sondern die vielen engen Schluchten im gesamten Massiv – so auch die über 40 km lange von Süd nach Nord verlaufende durchfahrbare Schlucht durch die der Tsondab, ein Trockenrevier, vor mehr als 300 Millionen Jahren sein Bett gegraben hat.


 

Gesteinsformation


Das Naukluft-Massiv bildet einen sehr prominenten Teil der Randstufe und stellt in Namibia eine geologische Besonderheit dar. Das Gebirge liegt unweit des Wendekreises des Steinbocks am Rande der Namibwüste auf 16° östlicher Länge und 24° südlicher Breite.

Das Massiv ist ein Kalkgebirge, tief zertalt und von elliptischer Form. Das Plateau liegt auf der Steppe wie eine „Platte“, oben flach, an allen Seiten steil. Nur 73 km lang, maximal 27 km breit und ist ca. 2100 qkm groß. Es gibt in Namibia kein anderes Gebirge mit einer so vielgestaltigen Landschaft.

Das eigentliche Naukluft-Gebirge besteht aus sehr alten Gesteinen des Präkambrium, d. h. es ist bis zu einer Milliarde Jahre alt. Die Platte des Gebirges ist aus Kalkstein und wie alle Kalkberge nicht wasserdicht, sondern zerklüftet.
Kalktuff


Die Klüfte und Schichtfugen sind durch Lösung zu Kanälen und „Leitungsrohren“ erweitert. Aller Regen, der auf die Decke fällt, sinkt ins Innere und kommt erst an den Seiten oder in den Schluchten wieder hervor. „Die natürlichen Grundwasseraustritte in der Naukluft und ihrer Umgebung“ von Dunja Gaedecke und Judith Kasperski, TU Braunschweig 2004. Dies ist sehr schön bei einer Wanderung durch die Köcherbaumschlucht zu beobachten. Auf der Grenze von Savanne und Wüste ist eine solche Gebirgstafel der natürliche Wasserbehälter. Selbst in gefährlich trockenen Jahren, bilden die immer wasserführenden Quellen für die Umgebung eine Schatzkammer.

Schon vor etwa 300 Millionen Jahren ließ die permokarbone Vereisung [Geologisches Ereignis] ein großes Quertal durch die Naukluft entstehen.
Quellwasservorkommen


Der engen Schlucht folgt der Tsondab von BüllsPort nach Ababis, der das Gebirge in zwei große Teile teilt. Das periodisch laufende Rivier schafft in Regenzeiten große Wassermassen der etwas feuchteren Ostseite nach Westen auf die blanke Wüste hinaus. Dort versiegen sie zwischen den roten Dünen des Tsondab-Vleis. Die topographische-geologische Kartierung des Gebiets begann im Sommer 1935 durch die deutschen Geologen Hermann Korn und Henno Martin, angeregt durch ihre Lehrer Heinrich Lotz und Hans Cloos. Die Tierwelt des Gebirges ist äußerst vielfältig und sehr artenreich und kann aufgrund des reichlichen Quellwasservorkommens gut beobachtet werden. Insbesondere
die Vogelwelt der Naukluft gilt als spektakulär.


 

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ok